EU-Staatsschuldenkrise sorgt für Ausnahmezustand am deutschen Rentenmarkt

ANZEIGE: Home » Inhalt » Archivierte Beiträge » Beiträge aus 2012 » EU-Staatsschuldenkrise sorgt für Ausnahmezustand am deutschen Rentenmarkt

Berlin/Frankfurt (pts017/15.05.2012/12:15) – Konsolidierung und Konjunktur im Euroraum weiterhin im Ungleichgewicht / Renditen für Bundesanleihen werden von einem niedrigen Niveau aus steigen / Preisauftrieb im Euroraum wird im Jahresverlauf 2012 nachlassen

Die Rentenstrategen der VÖB-Mitgliedsbanken erwarten angesichts der anhaltenden Staatsschuldenkrise im Euroraum kurzfristig nur wenig Spielraum für Aufwärtsbewegungen der Renditen am deutschen Staatsanleihemarkt.

„Solange sich Haushaltskonsolidierung und Konjunktur im Euroraum nicht im Gleichgewicht befinden und der politische Durchsetzungswille von Reformen in einigen Ländern ungewiss ist, wird das Stressniveau und damit die Risikoaversion unter Investoren hoch bleiben“, erklärten übereinstimmend Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Dr. Thomas Meißner (DZ Bank), Ulf Krauss (Helaba), Dr. Cyrus de la Rubia (HSH Nordbank), Dr. Peter Merk (LBBW), Dr. Jens Kramer (NORD/LB), Dr. Torge Middendorf (WestLB) und Manuel Pauser (VÖB) auf der 34. Zinsprognose-Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, in Frankfurt am Main. Erst wenn die politische Zukunft Griechenlands entschieden ist, die Früchte der Reformen in den angeschlagenen Mitgliedsstaaten zu erkennen sind und sich die Wachstumsaussichten im Euroraum verbessern, ist mit einem spürbaren Renditeanstieg hierzulande zu rechnen.

Trotz des massiven Einsatzes unkonventioneller Maßnahmen der Notenbanken, insbesondere in Form der Vollzuteilung langfristiger Refinanzierungsgeschäfte durch die Europäische Zentralbank (EZB), hat sich die Bereitschaft der Investoren, sich aus dem sicheren Hafen der Bundesanleihen hervorzuwagen, nur vorübergehend erhöht. „Angesichts der hohen Risikoaversion am Kapitalmarkt, der Rezession in einigen Euroländern und der abnehmenden Preisdynamik im Euroraum wird es aber in der Geldpolitik der EZB vorläufig keinen Richtungswechsel geben“, erläuterten die VÖB-Strategen. Impulse für einen Anstieg der Renditen für Staatstitel seien daher von der Zentralbankpolitik vorerst nicht zu erwarten.

Vor dem Hintergrund der robusten Weltkonjunktur und stabiler Binnennachfrage wird die deutsche Wirtschaftsleistung 2012 zulegen. „Anders als im Euroraum ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft positiv, unter anderem bedingt durch die anhaltend gute Lage am Arbeitsmarkt und den damit einhergehenden privaten Konsum“, begründeten die VÖB-Volkswirte ihre Einschätzung. Bis Ende 2012 könnte das Jahreswirtschaftswachstum 0,5 bis 1,4 Prozent erreichen. Für den Euroraum halten einige Experten hingegen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr für wahrscheinlich.

Die Prognosen der VÖB-Rentenstrategen im Überblick:

Bruttoinlandsprodukt*1, , Deutschland, , , , Euroraum, , , , USA, , 2012, 2013, , , 2012, 2013, , , 2012 , 2013

  • DekaBank, , 0,5, 1,6, , , -0,4, 0,9, , , 2,4, 2,5
  • DZ Bank, , 1,4, 1,5, , , 0,2, 0,9, , , 2,0, 2,0
  • Helaba, , 1,2, 1,7, , , 0,4, 1,2, , , 2,2, 2,0
  • HSH Nordbank, , 0,7, 1,8, , , -0,2, 1,0, , , 1,9, 2,0
  • LBBW, , 0,8, 2,0, , , -0,2, 0,8, , , 2,3, 2,2
  • NORD/LB, , 0,6, 2,0, , , -0,2, 1,2, , , 2,2, 2,2
  • WestLB, , 1,0, 1,7, , , -0,5, 0,7, , , 2,1, 2,0

*1 In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent

, 10-j. Bundesanleihe*2, , , 10-j. Treasury Note*2, 07.2012, 11.2012, 05.2013, , 07.2012, 11.2012, 05.2013

  • DekaBank, 1,73, 1,93, 2,10, , 2,09, 2,30, 2,50
  • DZ Bank, 1,75, 2,00, 2,25, , 2,25, 2,25, 2,25
  • Helaba, 2,00, 2,30, 2,50, , 2,40, 2,60, 3,00
  • HSH Nordbank, 1,55, 1,90, 2,20, , 2,10, 2,70, 3,10
  • LBBW, 1,75, 2,00, 2,25, , 2,00, 2,30, 2,60
  • NORD/LB, 1,60, 1,80, 2,10, , 2,10, 2,30, 2,60
  • WestLB, 2,00, 2,30, 2,60, , 2,00, 2,20, 2,60

*2 In Prozent

Preisindizes*3, , , Deutschland CPI, , Euroraum HVPI, , USA CPI, 07.12, 11.12, 05.13, 07.12, 11.12, 05.13, 07.12, 11.12, 05.13

  • DekaBank, 1,6, 1,6, 2,2, 2,3, 1,8, 1,9, 1,8, 2,1, 2,2
  • DZ Bank, 2,2, 2,0, 2,2, 2,3, 1,9, 2,1, 2,1, 2,4, 2,4
  • Helaba, 2,2, 2,1, 1,9, 2,9, 2,3, 1,8, 1,7, 1,4, 1,2
  • HSH Nordbank, 2,7, 2,3, 2,2, 3,1, 2,5, 2,3, 3,2, 3,0, 3,5
  • LBBW, 2,4, 2,2, 2,3, 3,1, 2,5, 2,0, 2,2, 2,5, 2,1
  • NORD/LB, 2,0, 2,3, 1,9, 2,6, 2,2, 1,9, 2,2, 2,3, 2,1
  • WestLB, 1,9, 1,8, 1,4, 2,7, 2,1, 1,8, 2,5, 2,4, 1,9

*3 Veränderung gegenüber Vorjahreswert in Prozent

Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 62 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit 2.031,6 Milliarden Euro knapp 24 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2010). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit knapp 47 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.

Weitere Informationen unter www.voeb.de

Aussender: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, e.V.
Ansprechpartner: RA Dr. Stephan Rabe
E-Mail: presse@voeb.de
Tel.: +49/30/81 92 – 1 61
Website: www.voeb.de

Quelle: www.pressetext.com/news/20120515017
PDF: www.pressetext.com/news/media/20120515017

Die neuesten Beiträge

Menü