Marburg (pts015/22.11.2013/11:30) – Nur 6,1 Prozent aller in Deutschland durchgefĂŒhrten GebĂ€rmutterentfernungen (Hysterektomie) werden aufgrund bösartiger Erkrankungen gemacht. Das stellte eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) jetzt fest. Es lag demzufolge bei einem relativ kleinen Teil der befragten Frauen eine Krebserkrankung der GebĂ€rmutter oder der Eierstöcke vor, die eine GebĂ€rmutterentfernung rechtfertigte.
Bei allen anderen Frauen, die an der Studie teilnahmen – immerhin 90 Prozent – lag eine gutartige Erkrankung vor. Dennoch wurde auch bei ihnen eine Hysterektomie vorgenommen. Viel zu hĂ€ufig und vor allem unnötig, denn es gibt eine ganze Palette an organerhaltenden Behandlungsmethoden. Diese sollten grundsĂ€tzlich zuerst von den behandelnden Ărzten in ErwĂ€gung gezogen werden, bevor betroffenen Frauen eine GebĂ€rmutterentfernung vorgeschlagen wird.
Auf die immer noch zu hohe und oft ĂŒberflĂŒssige Rate von jĂ€hrlich etwa 150.000 Hysterektomien in Deutschland weisen seit Jahren Experten* hin. Das Fazit der neuesten Studienergebnisse des RKI schlieĂt sich dem an und gibt neben anderen die dringende Empfehlung einer Festlegung von Leitlinien, um eine QualitĂ€tssicherung innerhalb der operativen GynĂ€kologie zu erreichen.
Nach ExpertenschÀtzungen wird jÀhrlich allein bei ca. 30.000 bis 70.000 Frauen in Deutschland eine Hysterektomie aufgrund starker und lang anhaltender Monatsblutungen (Menorrhagie) vorgenommen. Obwohl es auch hier, je nach Ursache, mehrere Möglichkeiten gibt, mit minimal-invasiven Eingriffen die Blutungen zu minimieren oder ganz zu stoppen. Beispielsweise mit der globalen Endometriumablation (Verödung der GebÀrmutterschleimhaut) oder der Hysteroskopie, falls Myome die Verursacher sind.
Sofern keine der genannten Behandlungen möglich ist, sollte vor der Komplettentfernung der GebĂ€rmutter noch die Option einer endoskopischen Teilentfernung der GebĂ€rmutter (LASH) stehen. Diese bringt den gewĂŒnschten Therapieerfolg ohne die Risiken einer GebĂ€rmutterentfernung, wie die Folgeerkrankungen Harninkontinenz oder Scheidensenkung. GrundsĂ€tzlich sollte immer die am wenigsten invasive Operationsmethode gewĂ€hlt werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Initiative „Rettet die GebĂ€rmutter“.
Die Initiative informiert Frauen, die an ĂŒbermĂ€Ăigen Monatsblutungen leiden, auf ihrer Internetseite www.rettet-die-gebaermutter.de ĂŒber alle Behandlungsoptionen. Mit Tipps und Links zu anderen Seiten, Erfahrungsberichten anderer Frauen, einem Forum und Statements erfahrener Ărzte möchte sie Frauen unterstĂŒtzen und ihnen helfen, eine Alternative zu der vollstĂ€ndigen Entfernung ihrer GebĂ€rmutter zu finden.
Quelle: *PrÀvalenz von Hysterektomien bei Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren, Bundesgesundheitsbl. 2013; 56:716-722; DOI 10.1007/s00103-012-16660-7; Online publiziert: 27. Mai 2013; Springer-Verlag
**C. Altgassen, B. Bojahr, K. Diedrich, A. Gallinat, R. Kreienberg, G. Kreuz, T. Römer, R. Söder, D. Wallwiener; Operative, organerhaltende Behandlung der dysfunktionellen uterinen Blutung; Sonderdruck „FRAUENARZT“,51. Jahrgang; MĂ€rz 2010
Aussender: Initiative Rettet die GebÀrmutter
Ansprechpartner: Andrea Hartmann
E-Mail: kontakt@rettet-die-gebaermutter.de
Tel.: 06421 3048012
Website: www.rettet-die-gebaermutter.de
Quelle: www.pressetext.com/news/20131122015
