KDW Neumünster: 1. Tag des FilmFestFlüchtlinge 2015

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Date(s) - November 6, 2015
12:00 am

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Freitag, 6. November 2015 „1. Tag des FilmFestFlüchtlinge 2015

Filme und Filmgespräche • Erstmalig widmet sich einem Filmfestival dem Thema Flüchtlinge.

Vorhang auf, Film ab – Premiere: Zum ersten Mal findet in Neumünster im KDW ein Filmfestival statt, das sich ausschließlich um das Thema Flüchtlinge, Migration und Integration dreht. Vom 6. bis 8. November rückt das in den Fokus, was hierzulande für so viel Gesprächsstoff sorgt. Gezeigt werden in Neumünsters alternativem Programmkino sechs verschiedene neue Filme, einige davon bereits hochdekoriert mit Filmpreisen. Dazu gibt es zehn Vorführungen, weil vier Streifen gleich zweimal im Programm sind. Zwischen und nach den Filmen gibt es dann jeweils Filmgespräche, Interviews, Fragerunden oder Diskussionen zu ausgesuchten Themen. Dafür stehen zum Teil an den Filmen beteiligte Personen zur Verfügung oder in der Flüchtlingsarbeit engagierte Menschen. Unterstützende Organisationen und Initiativen sind mit Informationstischen vor Ort. Das FilmFest Flüchtlinge soll nämlich ausdrücklich nicht nur auf der Leinwand stattfinden, sondern auch im gegenseitigen Diskurs. Gezeigt werden die Streifen „Willkommen auf Deutsch“, „Süchtig nach Jihad“, „persona non data“, „Im Land dazwischen“, „Hotel California“ und „Neuland“ – allesamt deutsche Produktionen von 2012 bis 2015.

Die Webseite zum Festival: tinyurl.com/fff-nms

17 Uhr:  Das Filmfest startet um 17 Uhr mit wenigen Begrüßungsworten, unter anderem von Henning Möbius, dem Vorsitzenden des Tisches für Toleranz und Demokratie.

Veranstalter ist der Kulturverein Dada am Waschpohl e.V. (KDW). Unterstützt wird das Film-Wochenende vom DGB-Stadtverband, vom Verein für Toleranz & Zivilcourage, von der VVN/BdA, von Amnesty International, vom Runden Tisch für Toleranz & Demokratie Neumünster, vom Bündnis gegen Rechts, vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein und vom Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus.
Die musikalische Begleitung dazu liefert Zia Rustami.

Film: „Willkommen auf Deutsch

18 Uhr • KiNO im KDW

D 2014, 90 Minuten. „Willkommen auf Deutsch“ zeigt, was passiert, wenn in der Nachbarschaft plötzlich Asylbewerber einziehen. Der Film wirft dabei die Frage auf, was einem nachhaltigen Wandel der Asyl- und Flüchtlingspolitik tatsächlich im Wege steht.

Der Dokumentarfilm zeigt die Probleme, die durch die stetig wachsenden Flüchtlingszahlen entstehen und setzt bei den Menschen, ihren Sorgen und Vorurteilen in der bürgerlichen Mitte Westdeutschlands an: Im Landkreis Harburg, der sich zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg erstreckt. 240.000 Einwohner, Backsteinhäuser, Weideland – hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Doch jetzt leben traumatisierte Flüchtlinge neben Dorfbewohnern, die sich angesichts der neuen Nachbarn um ihre Töchter und den Verkaufswert ihrer Eigenheime sorgen. Junge Männer, die Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit entfliehen wollten, sollen in einem 400-Seelen-Dorf untergebracht werden, das weder Bäcker noch Supermarkt hat. Was passiert, wenn Menschen aufeinander prallen, die sich fremd sind?

Die Webseite des Films: www.willkommen-auf-deutsch.de

Eintritt frei, Spende erbitten.

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Film: „Süchtig nach Jihad

20.30 Uhr; ab 20 Uhr mit einer Einführung in den Film. • KiNO im KDW

D 2014, 106 Minuten. Dokumentarfilmer Hubertus Koch begleitet einen Exil-Syrer von München in das syrische Flüchtlingslager Bab Al Salameh, der Endstation ist für 12.000 Menschen auf der Flucht. Dabei entsteht ein bewegender Dokumentarfilm, der das ganze Ausmaß der Katastrophe dort deutlich macht.

 Februar 2014. Gemeinsam mit Mahmoud Dahi, dem Vater einer Kommilitonin, macht sich Filmstudent Koch auf den Weg nach Syrien. Der in München lebende Syrer Mahmoud sammelt seit 2012 Spenden und bringt regelmäßig Hilfsgüter und Rettungsautos in die Provinz Aleppo. Der junge Filmautor will ihn dabei mit der Filmkamera begleiten. In Syrien angekommen, erschlagen den jungen Deutschen die Zustände im Flüchtlingslager Bab Al Salameh. Angeeignetes Wissen und ein Drehbuch werden hinfällig, offen formuliert er seine Gefühle angesichts der größten Flüchtlingskatastrophe seit Ruanda.

Der Dokumentarfilm „Süchtig nach Dschihad“, der heute Abend im KDW zu sehen ist, kommt ohne Gefechtsszenen und blutige Frontberichte aus und zeigt dennoch die Ohnmacht und Not der Menschen vor Ort. Durch den intensiven Austausch zwischen dem jungen Deutschen und dem tiefgläubigen Hilfsaktivisten eröffnet sich ein neuer Blick auf das Thema „Dschihad“.

Im März 2014 kommt er mit einem Film zurück, der ihn völlig verändert haben wird. Er wird ihn frei über Internetportale verfügbar machen und schreibt: „Ich kehre aus Syrien zurück und muss vergessen. Vergessen, was ich wusste. Denn Syrien ist kein verdammtes Seminar. Ich muss vergessen, was ich glaubte zu wissen, denn unser Wissen macht uns kalt & hart.“

Ein lesenswertes Interview mit Hubertus Kochs lest Ihr unter tinyurl.com/qdaq3p2

Die Webseite des Films: www.suechtig-nach-jihad.de

Eintritt frei, Spende erbitten.

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