KiNO im KDW: Wir sind jung. Wir sind stark.

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Date(s) - März 12, 2015
12:00 am

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Donnerstag, 12. März – KiNO im KDW: Wir sind jung. Wir sind stark. Deutschland 2014, 128 Minuten. 20 Uhr • Eintritt 4 Euro.

Rostock-Lichtenhagen 1992. In einer verödeten Wohnsiedlung hängen die Jugendlichen herum und wissen nichts mit sich anzufangen. Tagsüber gelangweilt, harren sie der Nächte, um gegen Polizei und Ausländer zu randalieren. Auch Stefan (Jonas Nay), der Sohn eines Lokalpolitikers (Devid Striesow), streift mit seiner Clique ziellos durch die Gegend. Es brodelt, aber immer nur bis kurz vor dem Siedepunkt. Ohne Job und eine Aufgabe finden die Freunde immer nur sich selbst als Ziel kleinerer und großer Grausamkeiten. Liebe ist austauschbar, Freundschaft und Loyalität sind nur Beiwerk einer aufgesetzten Ideologie.

Auch Lien (Trang Le Hong) lebt mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin in der Siedlung, im sogenannten Sonnenblumenhaus, das von Vietnamesen bewohnt wird. Sie glaubt in Deutschland eine Heimat gefunden zu haben und will auch nach der Wende bleiben. Ihr Bruder dagegen plant die Rückkehr, weil er vor dem Hintergrund der wachsenden Anfeindungen um die Zukunft seiner Familie fürchtet. Es ist der 24. August als die Geschichten dieser Menschen zusammentreffen: Der Mob hat sich vor dem Sonnenblumenhaus versammelt.

Auch Stefan, Robbie und die anderen sind unter den Randalierern. Die Krawalle eskalieren und schließlich wirft einer den ersten Molotow-Cocktail ins Haus. Die tatenlos zuschauende Menge klatscht Beifall. Am Ende dieses Tages wird sich für viele das Leben geändert haben. Dabei eint sie alle die Sehnsucht nach einer Heimat, nach Liebe und einer Alternative im Leben; nach der Möglichkeit den eigenen kleinen Traum vom Glücklichsein verwirklichen zu können.

„Wir sind jung. Wir sind stark.“ zeigt eindringlich wie eine Gesellschaft in einer lauen Sommernacht moralisch gegen die Wand fährt. Mit Feingefühl und Sensibilität folgt Burhan Qurbani dem schmalen Grat zwischen Verlust von Identität und der daraus resultierenden Flucht in eine Ideologie, die vermeintlich eine Perspektive verspricht. Mutig zeichnet der Regisseur das Bild einer verlorenen Generation und das moralische Versagen der Gesellschaft, sich um die Menschen zu kümmern.

„Qurbani erzählt einfach auf eindringliche und manchmal überraschende Weise. So ist der Film selbst dann, wenn die Masse ihren Hass herausschreit, erstaunlich leise und hallt im Zuschauer umso lauter wider. ›Wir sind jung. Wir sind stark.‹ heißt der Film, den man hören und sehen sollte.“
(ZDF Heute Journal)

„Denn vor allem, und das ist großartig, erzählt er die Sicht der Jugendlichen: Er skizziert sie als Jungs, die vom Leben gar nicht viel wollen, doch weil sie auch das nicht bekommen, radikalisieren sie sich, sie werden politisch, ohne wirklich politisch zu sein.“
(Der Spiegel)

„Hervorragend ist die Besetzung, darunter Jonas Nay als jugendlicher Randalierer, sowie die überraschende Farbdramaturgie.“
(kino.de)

„Authentisch, differenziert, psychologisch und atmosphärisch dicht schildert der Film diesen einen Tag aus unterschiedlichen Blickwinkeln.“
(Deutsche Welle)

„So wuchtig darf deutsches Kino öfter sein.“
(BR kino kino)

Die Webseite zum Film: www.jungundstark.de

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