„Under the Skin“ – Tödliche Verführung

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Date(s) - Juli 17, 2015
12:00 am

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Am 17.07.2015 – KiNO im KDW Neumünster: „Under the Skin“ – Tödliche Verführung, GB 2013, 107 Minuten.

Under the skin Plakat20 Uhr • Eintritt 5 Euro.

Ganz am Anfang bildet sich in einer animierten Eingangssequenz ein riesiges Auge. Und dann trägt ein mysteriöser Motorradfahrer eine Frauenleiche zu einem Lieferwagen. Eine andere, splitterfasernackte Frau entkleidet die Leiche und zieht ihre Sachen an. Diese Frau fährt schließlich mit dem Lieferwagen durch Schottland und beginnt Männer anzusprechen. In mehreren Szenen steigen jeweils Männer zu ihr in den Wagen, gehen mit ihr in ein Haus. Im Obergeschoss folgt jeder Mann ihr in stilisierten Szenen und beide ziehen sich Schritt für Schritt aus. Der nackte Mann geht auf die Frau zu und versinkt in einer zähen Flüssigkeit.

„Under the Skin“ basiert lose auf dem Roman „Die Weltenwanderin“ von Michel Faber. Der Film kam in Deutschland nie offiziell in die Kinos, Cineasten überzeugten den deutschen Verleih dennoch, ihn zur Aufführung freizugeben. Wie lohnenswert anzuschauen, aber gleichzeitig auch verstörend dieser britischer Science-Fiction-Thriller von Jonathan Glazer aus dem Jahr 2013 mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle ist, wird allein schon aufgrund der Kritikerstimmen nach der britischen Kinopremiere deutlich:

Xan Brooks nannte das Wesen Laura, gespielt von Scarlett Johansson, im britischen Guardian einen „vampirähnlichen Weltraumalien“ und ordnete den Film zwischen Horror- und Alien-Science-Fiction ein; als „eisige Parabel über Liebe, Sex und Einsamkeit“. Leo Robson stellte im gleichen Blatt fest, dass man nicht genau wisse, was man mit „Under the Skin“ ansehe. Der Filmtitel könne antirassistisch gedeutet werden, da er deutlich mache, dass jeder unabhängig von Hautfarbe oder Herkunft gewisse Ähnlichkeiten habe. Der Film habe einen feministischen Ton, wirke Laura doch als Sexobjekt und -spielzeug und fungiere als Beobachterin und Verführerin. Der Film habe zudem komische Elemente.

Am Jahresende 2014 erklärte Peter Bradshaw im Guardian „Under the Skin“ zum besten Film des Jahres. Für den Spiegel war er ein „herausragende[r] Experimentalfilm“; „in seinen besten Momenten bietet dieser brillante, wenn auch nicht makellose Film eine Seherfahrung, wie sie das Kino in den vergangenen Jahren nicht geschafft hat.“

Der britische Telegraph bezeichnete den Film als Meisterwerk:

„›Under the Skin‹ bringe den Betrachter dazu, darüber nachzudenken, was einen Menschen über das reine körperliche Sein menschlich werden lasse“.

Matt Zoller Seitz stellte auf rogerebert.com fest, dass der Film schwer auf einen Aspekt festzulegen sei und wie aus der Zeit gefallen wirke. Das Thema eines Aliens in unserer Welt würde im Film durch den Kontrast zwischen Scarlett Johansson und der runtergekommenen schottischen Wirklichkeit verstärkt.

Denn zahlreiche Szenen vor allem in Glasgow wurden mit versteckter Kamera gedreht. So wurden kleine Digitalkameras am Wagen angebracht, den Scarlett Johannson im Film fährt. In improvisierten Szenen, in denen sie aus dem Lieferwagen heraus Männer auf der Straße anspricht, wurde sie von Regisseur Jonathan Glazer per Knopf im Ohr instruiert.

Die (englischsprachige) Webseite zum Film: undertheskinmovie.com

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