Mit Achtsamkeit, Spiritualität und Nordseeluft dem Stress eine Pause gönnen

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Strandkörbe am Strand von St. Peter-Ording ©Tanja Weinekoetter

Ankommen bei mir selbst – Mit Achtsamkeit, Spiritualität und Nordseeluft dem Stress eine Pause gönnen

„Gott wollte dich besuchen, aber du warst nicht da“, zitiert Pastorin Jutta Jessen-Thiesen. Wo bin ich? Irgendwo. Beim nächsten Gesprächspartner. Oder beim Konzert gestern Abend. Aber ganz bestimmt nicht hier. Im Hier und Jetzt, das wird mir bewusst, bin ich in der letzten Zeit kaum noch gewesen. Im Stress des Alltags mit seinen vielen Terminen und Verpflichtungen habe ich mich ein wenig verloren. Woran ich das merke?

Im Kopf wirbeln die Gedanken und springen unkoordiniert von einem Thema zum anderen. Mein ganzer Körper steht angespannt auf evolutionsbiologischem Fluchtmodus. Und mein Konzentrationsvermögen liegt irgendwo zwischen zu erledigender Bügelwäsche und dem morgigen Präsentationstermin. Doch dann geschieht ein Wunder. Ob man an Gott glaubt oder nicht – es gibt Orte, wo Körper und Geist zur Ruhe kommen. Einen habe ich auf dieser Reise gefunden: an der Nordsee in Schleswig-Holstein.

„Wir nennen es ‚Empowerment‘.“ Ich treffe mich mit Daniel Meyer zum Mittagessen auf Nordstrand. Dort wo die Natur ursprünglich ist. Wo die Nordsee ihre tosenden Kräfte anspült. „Der Begriff kommt eigentlich aus der Sozialpädagogik, wird aber auch mit einer ähnlichen Intention im Personalmanagement verwendet. Bei uns geht es darum, den Menschen zu mehr Selbstbestimmung zu verhelfen. Unser Projekt steht unter dem Motto ‚Urlaub heißt: Zeit haben, Kraft schöpfen‘ – sich selbst wiederzufinden und den Alltag selbstbestimmt und frei von beruflichen und privaten Zwängen zu gestalten.“ Daniel Meyer ist Projektmanager bei der Nordsee-Tourismus-Service GmbH, zuständig für Gesundheits- und Naturtourismus – und geht mit dem „Empowerment“-Projekt einen ganz neuen Weg. Denn hier ist Gesundheitstourismus mehr als Wellness und Medizin. Es geht um echte Auszeiten – körperlich wie mental. „Die Menschen sehnen sich nach Zeit für sich selbst. Stressbewältigung, Burn-out-Prävention, Zu-sich-selbst-Finden – das sind die Bedürfnisse in unserer heutigen Zeit. Wir hier an der Nordsee haben mit der Natur und den großen Gesundheitszentren schon ideale Voraussetzungen dafür. Aber wir gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Wir vernetzen diese Angebote mit mentalen Auszeit-Programmen, die bisher nicht im Fokus der touristischen Vermarktung standen. Coachings, Selbstfindung, Spiritualität – wann, wenn nicht im Urlaub, hat man Zeit und Ruhe, sich auf sich zu besinnen?!“ Klingt einleuchtend. Ich wage den Selbstversuch:

Morgens, 9.30 Uhr in Husum: Ich klingle beim Küstencoach. Frank Ladwig öffnet mir die Tür und führt mich in eine kleine Ferienwohnung im ersten Stock. Ein Schlafzimmer und ein Wohnraum mit Küchenzeile. Geschmackvoll eingerichtet. Zwei Sessel stehen am großen Fenster. Wir setzen uns mit einer Tasse Kaffee – und kommen flugs ins Plaudern. „Stress und Burn-out sind in rund 50 Prozent der Fälle die Gründe, warum mich Klienten aufsuchen“, erklärt mir der Küstencoach. „Ich biete ihnen an, sich hier in der Ferienwohnung einzuquartieren und sich so richtig auf das Coaching einlassen zu können.“ In der Regel reisen die Gäste freitagnachmittags oder -abends an. In der entspannten Atmosphäre eines Restaurants oder Cafés lernen sich Klient und Coach kennen und besprechen das Thema, an dem sie das Wochenende über arbeiten wollen. Samstagmorgens startet dann das Coaching. Mit Gesprächen und Übungen erkunden Frank Ladwig und sein Klient das akute Problem und arbeiten daran. Ein wesentlicher Bestandteil des Coachings ist Bewegung: „In Stressphasen sind wir teilweise wie erstarrt. Das merken wir an verspannter Nackenmuskulatur oder Kopfschmerzen. Atemübungen an der frischen Nordseeluft und die monotone Bewegung des Wechselschritts beim Spaziergang am Deich lösen Verspannungen, und man ist wieder offen“, erklärt Ladwig. Rund fünf bis sechs Stunden am Tag arbeiten Klient und Coach so zusammen. Sich die Zeit für das Coaching bei einem (verlängerten) Wochenende oder im Urlaub zu nehmen, ist für Ladwig der Schlüssel des Erfolgs: „Wenn Coach und Klient so lange Zeit mit einander verbringen, baut man Vertrauen auf und kann viel intensiver und schneller zum Ziel kommen, als wenn man sich einmal die Woche trifft.“ Und nach dem Coaching? „Die Klienten sind glücklich, aber auch sehr erschöpft nach dem Wochenende. Ich empfehle dann, sich noch ein paar Tage Wellness zu gönnen und die Nordsee zu genießen.“

Mittags, 13.30 Uhr auf Nordstrand: Gesagt, getan. Nach 30 minütiger Fahrzeit erreiche ich das Kurmittelhaus der Halbinsel Nordstrand. Kati Empen und Jeanine Buch bereiten mir hier einen warmherzigen Empfang und zeigen mir ihre kleine Wohlfühlwelt. Mit viel Liebe hat man hier aus dem Kurmittelhaus der 1970er Jahre ein Refugium geschaffen, das die Welt da draußen vergessen lässt. Verwöhnt werde ich hier mit einem Solebad. Meine Arme und Füße schweben im Wasser, ich lasse es zu. Anschließend wir mein ganzer Körper mit einem Salz-Öl-Peeling eingerieben. In Decken eingemummelt liege ich auf einer bequemen Liege. Wie lange? Keine Ahnung – ich muss wohl eingeschlafen sein. Sanft werde ich geweckt, dusche mich ab und darf bei einer anschließenden Rückenmassage meine verspannten Muskeln lösen. Herrlich!

Nachmittags, 16 Uhr in Husum: Ich bin verabredet mit Wolfgang Lucas. „Praxis für Chinesische Medizin“ steht unten auf dem Türschild. In mir machen sich Bilder von Buddhas, Tempeln und kalligrafischen Wandbemalungen breit. Doch weit gefehlt. Die hellen Praxisräume des Heilpraktikers sind westlich-modern und ohne den pseudo-asiatischen Schnickschnack des China-Restaurants um die Ecke. Mit ruhigen Worten erklärt mir Wolfgang Lucas sein Tun: „Ich interessiere mich schon seit sehr vielen Jahren für die Chinesische Medizin. Sie fußt auf einer über 2000 Jahre alten Tradition, die hiesige Schulmedizin ist bedeutend jünger.“ Im Zentrum der Chinesischen Medizin steht der Mensch als Ganzes. Gerade auch in der Stressbewältigung und Burn-out-Behandlung hilft dieser Ansatz, Probleme zu erkennen und sie zu lösen. „Krankheiten resultieren immer aus einem Zuviel oder einem Zuwenig, wenn Energie im Übermaß vorhanden ist oder gestaut wird. Für die Gesundheit ist wichtig, dass die Energie fließen kann.“ Mit Ernährungsberatung, Massagen, Akupunktur oder Übungen aus dem Qi-Gong hilft Lucas seinen Patienten, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Zum Beispiel bei dreitägigen Stressbewältigungs-Intensivseminaren, die auch für Nordsee-Urlauber geeignet sind.

Abends, 19 Uhr in Breklum: Wie ein Dorf im Dorf liegt das Christian Jensen Kolleg in dem kleinen Örtchen kurz vor Bredstedt. Der Schlüssel zu meinem Zimmer im „Matineum“ liegt an der Rezeption bereit. Ebenso ein handgeschriebener Zettel mit einem netten Willkommensgruß und dem Hinweis, dass im Kühlschrank mein Abendessen bereit steht. Ich übernachte nicht im 4-Sterne-Hotel, sondern an einem Ort, der mich erdet. Ausgeruht und nach einem reichhaltigen Frühstück gestärkt treffe ich mich am nächsten Morgen mit Jutta Jessen-Thiesen. Die Pastorin ist Referentin für ökumenische Spiritualität am Christian Jensen Kolleg. Das große Seminar-Programm des Bildungs- und Tagungszentrum der Nordkirche bietet interessierten Menschen ein kombiniertes Fortbildungs- und Übernachtungsangebot. Ob gläubig oder nicht, spielt für die Teilnahme an den Seminaren keine Rolle. „Wir sind natürlich nicht weltanschauungs-neutral. Wir wollen uns hier mit ökumenischem, also weltweitem Blick dem christlichen Glauben und den damit verbundenen Erfahrungen und Werten auseinandersetzen. Es geht um Körper, Geist und Seele – aber dafür müssen unsere Teilnehmer  nicht in der Kirche sein“, sagt Jutta Jessen-Thiesen.

Das Christian Jensen Kolleg und die Seminarangebote sind wie geschaffen, um einmal auf die Pause-Taste im Alltag zu drücken. Meine „Auszeit im Advent“ beginnt um 10 Uhr: Wir sitzen im Kreis um eine brennende Kerze. Rund herum liegen Bilder von der Maria. Die Mutter des Sohnes Gottes ist die zentrale Figur, mit der wir uns die nächsten Stunden beschäftigen. Eine Frau, die ein uneheliches Kind erwartete. Vor mehr als 2000 Jahren eine absolute Schande. Pastorin Jutta Jessen-Thiesen und Pastor Frank Puckelwald nehmen uns mit auf eine Gedankenreise in die Situation, in der Maria sich befand. Ein wahrer Dornenwald, den sie durchschritten haben muss. Und so ist Maria unser Bild für unsere eigenen Sorgen im Alltag, denen wir in den folgenden Stunden mit Meditationen und Einkehren in unser Innerstes begegnen. Und durch Gesang: „Maria durch ein Dornwald ging“ – das Kirchenlied ist im übertragenen Sinne die Beschreibung der Phasen, die wir im Leben durchschreiten. Am Anfang erscheint uns die Welt dornig und unwirtlich. Doch am Schluss – in der dritten Strophe – „haben die Dornen Rosen getragen“. Ein Perspektivwechsel, der in Krisen- und Stressphasen so heilsam sein kann. Das Seminar ist eine wohltuende Auszeit. Eine Auszeit, die uns zeigt, dass sich die Welt auch weiter dreht, wenn man sich eine Pause gönnt. Die zeigt, dass verloren geglaubte Kräfte wiederbelebt werden können. Und die zeigt, wo das Zuhause ist, wenn Gott – oder man selbst – zu uns zu Besuch kommen möchte.

Empowerment an der Nordsee Schleswig-Holstein
„Empowerment als Innovationsstrategie zur Stärkung des Gesundheitstourismus an der Nordsee Schleswig-Holstein“ ist der Projekttitel, mit dem die Nordsee-Tourismus-Service GmbH ganz neue Wege im gesundheitstouristischen Angebot geht. Es kombiniert auf einzigartige Art und Weise die natürlichen Ressourcen der Umgebung mit Angeboten für Körper, Geist und Seele. So wird die medizinische Heilkraft des Meeres mit Angeboten zur Stärkung der mentalen Gesundheit ergänzt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Auswahl der Anbieter gelegt: „Wir wollen auf ein aufwendiges Zertifizierungsverfahren verzichten“, erklärt Projektmanager Daniel Meyer. „Unsere Gäste können jedoch sicher sein, dass nur Anbieter aufgenommen und vermarktet werden, die von den Gesundheitsexperten in den Orten empfohlen werden.“ Urlauber finden die Angebote im Vital Kompass (www.nordsee-vitalkompass.de). Darüber hinaus sollen während der zweijährigen Projektlaufzeit Arrangements entwickelt werden, die eine ganzheitliche Auszeit buchbar machen.

Pressekontakt:
Nordsee-Tourismus-Service GmbH
Tanja Weinekötter, Zingel 5, 25813 Husum
Tel.: 04841/8975-10
E-Mail: presse@nordseetourismus.de
Internet: www.nordseetourismus.de

Fotohinweis: Baßtölpel Helgoland, Strandkorb am Strand von St. Peter-Ording ©Tanja Weinekoetter

Die Nordsee-Tourismus-Service GmbH (NTS) ist die zentrale Tourismus-Organisation der gesamten Nordsee Schleswig-Holstein – von der Elbe im Süden bis zur dänischen Grenze im Norden, inklusive der Insel- und Halligwelt. Sie ist die Kommunikationsschnittstelle für die touristischen Orte, Gemeinden, Kreise, Institutionen und Verbände entlang der Nordsee. Das gemeinsame Ziel ist es, mehr Gäste für einen Aufenthalt an der Nordsee Schleswig Holstein zu gewinnen, denn: Das Urlaubserlebnis an der Nordsee stärkt Körper, Kopf und Seele. Zusammen mit den Nachbarländern und der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer setzt sich die NTS für nachhaltigen Tourismus im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer ein. Mehr unter: www.nordseetourismus.de

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