Fairer Handel: Kleidung im Fokus der Nachhaltigkeit

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Trendige Modestücke zu einem unglaublich niedrigen Preis gelten für viele Menschen zunächst als das ultimative Superschnäppchen, auf das unbedingt zugegriffen werden muss.

Außer Acht gelassen werden dabei sehr häufig die Hintergründe dieses Schnäppchens – negative Konsequenzen für Umwelt und Mensch, die sich durch die wenig nachhaltige Herstellung von Mode ergeben. Obwohl der Großteil unserer Kleidung in asiatischen Ländern produziert wird, bleibt Deutschland nicht verschont von den zum Teil negativen Auswirkungen fragwürdiger Verarbeitungsmethoden.

Der Trend zur Nachhaltigkeit – Slow Fashion

Vor allem in der Modebranche wird zunehmend darauf geachtet, dass die Kleidung unter fairen, humanen Arbeitsbedingungen hergestellt und die Belastung für Umwelt und den Menschen so gering wie möglich gehalten wird. Der Trend geht also ganz klar hin zu einer nachhaltigen Fashionwelt, die nicht gekennzeichnet ist durch kratzige Öko-Mode, sondern durch ökologisch einwandfreie Materialien, die das Tragen von neuen Modetrends zu einem doppelten Vergnügen werden lassen. Die Verbundenheit zur Nachhaltigkeit geht dabei von beiden Seiten aus – von den Modeherstellern, aber auch von den Verbrauchern, die zum großen Teil dazu bereit sind, mehr für fair hergestellte Kleidung auszugeben. Die Bezeichnung „Slow Fashion“ hat sich demnach mittlerweile in der Welt der Mode verbreitet und steht für nachhaltige, bewusste Fashion. Ziel ist es, der sogenannten „Fast Fashion“, also kurzlebigen Trends und dem Wegwerf-Trend,  ein Ende zu setzen.

Konsequenzen einer nicht-nachhaltigen Textilverarbeitung für Umwelt u. Mensch

Die Auswirkungen von fragwürdigen Produktions-Prozessen sind auch in Deutschland spürbar! So gelangen die Chemikalien, die für eine knitterfreie Optik der Jeans oder des Shirts eingesetzt werden über die Kanalisation in die Flüsse und schlussendlich in unsere Nahrungskette. Auch die Menge an Wasser, die zur Produktion von Kleidung, zum Beispiel beim Anbau von Baumwolle, von Nöten ist, ist enorm – die Umweltstiftung WWF hat in diesem Rahmen aufgezeigt, dass zur Produktion von einem Kilogramm Fasern bis zu 25.000 Liter Wasser verbraucht wird.

Neben der Umwelt leidet auch der Mensch unter den Folgen der nicht-nachhaltigen Modeherstellung. Textilarbeiter in Ländern wie China und Bangladesch arbeiten unter überaus schlechten Bedingungen und hantieren ohne schützende Kleidung mit bedenklichen Substanzen, die zahlreiche Krankheiten hervorrufen können. In Bangladesch arbeiten etwa 2,2 Millionen junge Frauen in der Textilbranche zwischen 13 und 16 Stunden täglich – einen acht stündigen Arbeitstag, wie man ihn in Deutschland kennt,  gibt es dort nicht.

Wie geht der Deutsche mit dem Thema Nachhaltigkeit um?

Durchschnittlich kauft der deutsche Verbraucher zwölf Kilogramm Bekleidung im Jahr ein. Die Mode stammt hierbei zu über 90% aus Ländern mit sehr geringen Lohn-und Produktionskosten. In den letzten Jahren hat sich aber auch gezeigt, dass sich immer mehr Menschen mit dem weit gefassten Thema der Nachhaltigkeit auseinandersetzen und beim Kauf ihrer Fashion unter anderem auf die Ursprünge dieser Acht geben. Erwartet wird eine Art Ökowende in der Textilbranche – um den stetig wachsenden Materialbedarf nachhaltig decken zu können, werde in Zukunft auf Stoffe aus Pflanzenfasern zurückgegriffen.

Auch der Trend zum Wegwerfen ist in letzter Zeit stark verblasst. Eine immer größere werdende Anzahl an Konsumenten legt Wert auf fair und nachhaltig hergestellte Mode, von der man lange etwas hat. Es entwickelt sich Lust an Dingen, die bleiben – Dinge, die Bestand haben. Recyceln und das Einkaufen in Second-Hand-Stores nehmen kontinuierlich zu.

Greenwashing – Ein schöner PR-Schein

Auch wenn es zahlreiche Unternehmen gibt, die sich intensiv mit dem großen Thema der Nachhaltigkeit beschäftigen, werben einige Firmen mit vermeintlich grünen Produkten, die sich schließlich gar nicht so nachhaltig wie angenommen darstellen. Genau in diesem Fall ist die Rede von „Greenwashing“: Gemeint sind Unternehmen, die ein verantwortungsvolles und umweltfreundliches Image in der Öffentlichkeit anstreben und ihre Vorgehensweisen somit „schönfärben“, obwohl sie möglicherweise sogar eher negativ einzuordnen sind.

Dabei lässt ist es relativ einfach fair hergestellte Kleidung zu erkennen. Um sich als Verbraucher nicht von irgendeinem PR Schwindel blenden zu lassen, bieten Gütesiegel, welche für eine umweltfreundliche Produktion und hohe Sozialstandards stehen, in der Regel eine gewisse Sicherheit.

Das Fazit

Nachhaltigkeit spielt heutzutage für viele Textilunternehmen, aber auch für die Kunden eine große Rolle. Jeder Mensch als Individuum sollte ein gewisses Bewusstsein für nachhaltiges Verhalten entwickeln und sich darüber im Klaren sein, dass fair hergestellte Mode selbstverständlich teurer ist als billige Fashion aus Ländern wie Bangladesch und China.

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