Radioökologie immer noch ein aktuelles Thema

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Radioökologie – oder die Frage wie verhalten sich Radionuklide in der Umwelt. Die Radioökologie ist eine Wissenschaftsrichtung im Bereich der Radioaktivität, die sich mit der Ausbreitung von Radionukliden und Ihre Wirkung auf die Biosphäre beschäftigt. Und da gab es so einiges an radioaktiven Einträgen

Tschernobyl Fallout
Unter dem Tschernobyl Fallout ist der radioaktive Eintrag durch den Unfall im Atomkraftwerk in Tschernobyl zu verstehen. In Deutschland wurde Radioaktivität insbesondere vom 27. April bis 05. Mai 1986 durch Niederschläge als Ursache des Reaktorunfalls in Tschernobyl deponiert.

Unmittelbar nach dem Tschernobyl Fallout stammte die Strahlenbelastung der Bevölkerung im Wesentlichen durch Jod-131 und Cäsium-137 und Cäsium-134. Strontium 90 hatte nur einen geringen Einfluss. Heute resultiert die Strahlenbelastung der Bevölkerung durch den Tschernobyl Fallout überwiegend durch das noch vorhandene Radiocäsium 137. Dagegen wurde die Strahlenbelastung der Bevölkerung durch den globalen Fallout neben Cs-137 auch wesentlich durch Strontium 90 verursacht, wie auf www.umweltanalysen.com berichtet wird.

Globaler Fallout
Unter dem globalen Fallout ist der Eintrag an Radioaktivität vor dem Tschernobyl-Fallout durch die oberirdischen Atombombentest zu verstehen.

Insbesondere wurden in Deutschland durch den globalen Fallout die Radionuklide Cs-137 und Sr-90 deponiert. Der Eintrag erfolgte hauptsächlich durch Niederschläge und in zweiter Linie durch trockene Deposition. Durchschnittlich wurden in Deutschland rund 3.000 Becquerel Cs-137 pro Quadratmeter Bodenfläche deponiert. Allerdings war die Deposition regional sehr unterschiedlich.

Was ist Radiocäsium? Cäsium-137, auch Cs-137 abgekürzt ist ein radioaktives Isotop des Cäsium. Cs-137 wird oft umgangssprachlich als Radicäsium bezeichnet. Neben dem Cäsium-137 ist noch das Cäsium 134 radioökologisch von Bedeutung. Caesium hat mit rund 30 Jahren eine deutlich länger Halbwertzeit als das Caesium-134 mit rund 2 Jahren. Radiocäsium 137 verbleibt damit wesentlich länger in der Umwelt als das Cs-134.

Cäsium 137 wurde bereits durch die globalen Atombombentests in den 60er Jahren weltweit verbreitet. Von Radiocäsium gibt es mehrere Isotope. die bedeutendsten sind das Cs-134 und das Cs-137, beides Gammastrahler. Cs-134 hat eine Halbwertszeit von 2,1 Jahren und Cs-137 von 30,2 Jahren. Beide Nuklide entstehen bei Atombenversuchen oder in Atomreaktoren. Da sich Radiocäsium physiologisch ähnlich wie das chemisch verwandte Kalium verhält, wird das Nuklid leicht vom menschlichen Organismus aufgenommen.

Zunehmend gewinnt auch das Thema Endlager in der Radioökologie an Bedeutung. Das Thema Endlager in Deutschland ist bisher aus politischen Gründen nicht gelöst. Nachdem in den 90er Jahren der Standort Gorleben als Endlagerung für den Atommüll nach Voruntersuchungen bestimmt war, unterbrach die Rot-Grüne Bundesregierung das weitere Verfahren.

Es steht zu erwarten, dass unter der neuen Bundesregierung endlich neue Untersuchungen und ein schlüssiges Konzept für den Verbleib des radioaktiven Materials erarbeitet, das durch die Atomkraftwerke, der Medizin und aus der Forschung über Jahrzehnte angefallen und teilweise oberirdisch gelagert wird.

 Radioökologie (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Radio%C3%B6kologie

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