Artur Fischer erhält Europäischen Erfinder-„Oscar“ für sein Lebenswerk

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Berlin/München (pts020/17.06.2014/13:15) – Das Europäische Patentamt (EPA) informiert:

  • Höhepunkt der feierlichen Gala in Berlin: 94-jähriger Vorzeige-Erfinder und Firmengründer erhält den Europäischen Erfinderpreis für sein beeindruckendes Lebenswert
  • Fischer-Dübel hält seit 1958 die Welt zusammen und wird täglich millionenfach produziert und eingesetzt
  • Blitzlichtgerät mit synchroner Auslösung sowie das fischertechnik Spielsystem weitere epochale Erfindungen
  • „Ich habe nie in meinem Leben daran gedacht, einen Betrieb zu gründen, der dann schlussendlich 4.000 Menschen beschäftigt“

Gänsehaut-Moment bei der Verleihung des Europäischen Erfinderpreises im historischen Ambiente des ehemaligen Kaiserlichen Telegraphenamtes zu Berlin: Der 94-jährige Artur Fischer, deutscher Tüftler und Firmengründer aus dem Schwarzwald, erhielt heute den Europäischen Erfinderpreis 2014 für sein beeindruckendes Lebenswerk. Mehr als 1.100 Schutzrechtsanmeldungen in den vergangenen rund 70 Jahren zeugen vom Ideenreichtum, von der schöpferischen Phantasie und vom ungeheuren unternehmerischen Geschick des Mannes, dessen wohl wichtigste Erfindung nach ihm benannt ist: der „Fischer-Dübel“, ein Spreizdübel, der 1958 die Bauindustrie revolutionierte. Dieses ebenso simple wie geniale Produkt wurde seitdem weltweit milliardenfach verbaut und wird heute in einer täglichen Stückzahl von 14 Millionen in den Fischer-Werken produziert.

EPA-Präsident Battistelli: „Ehrung für ein phänomenales Lebenswerk und einen außergewöhnlichen Menschen“

Benoît Battistelli, Präsident des Europäischen Patentamtes: „Artur Fischer ist als Erfinder und Unternehmer ein Aushängeschild für Deutschland, für Europa, für die ganze Welt. Er verkörpert den deutschen Mittelstand wie kaum ein anderer. Seine beeindruckende Lebensleistung zeigt, wie mit Beharrlichkeit und Geschick, Ideenreichtum und nicht zuletzt mit dem konsequenten Einsatz von Patenten aus kleinsten Anfängen ein Lebenswerk entsteht, das mit Fug und Recht als außerordentlich bezeichnet werden kann. Ich freue mich sehr, heute ein phänomenales Lebenswerk und einen außergewöhnlichen Menschen mit dem Europäischen Erfinderpreis 2014 auszeichnen zu dürfen.“

Im Schwarzwald zu Hause – rund um den Globus erfolgreich

Artur Fischer wurde am Silvesterabend 1919 in Tumlingen im beschaulichen Schwarzwald geboren. Niemand konnte ahnen, dass hier eine der größten Erfinderpersönlichkeiten der Neuzeit das Licht der Welt erblickte. Ein Tüftler, dessen technische Innovationen später ihren Siegeszug rund um den Erdball antraten – während ihr Schöpfer zeitlebens seinem Geburtsort die Treue hielt. Hier hatte er seine Werkstatt, hier gründete er 1948 die Fischerwerke, die schnell zum wichtigsten Arbeitgeber der Region wurden. Fischer: „Bald nach dem letzten Weltkrieg kam der Dübel und wir haben 240 Arbeiter in Tumlingen beschäftigt. Das ist heute noch etwas, das mir bei Begegnungen auf der Straße gesagt wird. Die Menschen haben nicht vergessen, dass einer von ihnen so Vielen Arbeit gegeben hat.“

Aus 240 Arbeitern im Schwarzwald sind heute rund 4.000 rund um den Globus geworden. Überall auf der Welt hat der Name Fischer einen hervorragenden Ruf. Das liegt nicht nur, aber zuallererst am Spreiz(Fischer)-Dübel. „Ich habe an einem Samstagmorgen einen Dübel gefeilt. Dann in eine Mauer ein Loch geschlagen, den Dübel eingesetzt und eine Schraube reingedreht. Ich hatte keine Chance mehr, ihn wieder herauszuziehen. Das war die Geburtsstunde des ersten Dübels“, erzählt der 94-Jährige.

„Der Vorgang ist immer derselbe – dass man zunächst gar nichts weiß“

Artur Fischer war stets ein Mann der Praxis: „Meine Drehbank, mein Schraubstock, meine Bohrmaschine und meine Werkstatt – das war immer mein Labor.“ Keine seiner vielen epochalen Erfindungen ist auf dem Reißbrett entstanden. Fischer: „Der Vorgang ist immer derselbe – dass man zunächst gar nichts weiß. Alles war ein Sprung ins eiskalte Wasser, denn ich hatte keine Ahnung, aber ich hatte eine Vorstellung. Erfinden kommt schließlich von FINDEN.“

So wurde der Spreiz-Dübel geboren. Aber auch das erste synchronisierte Blitzlichtgerät für Fotoapparate: „Ich wollte, dass Kamera und Blitz miteinander funktionieren und nicht durch einen Zünddraht, den man anzünden muss. Und dann alle die Augen zumachen, weil sie Angst haben und das Bildle nichts wird.“ Oder das revolutionäre Spielsystem fischertechnik: „Ziel war, etwas Einfaches zu machen, mit dem Kinder spielen können. Die Bausteine haben eine Nut und eine Feder. Eine Schiebefunktion, die es in der Technik noch nicht gegeben hatte. Ich wusste sofort, das ist die richtige Richtung.“

Artur Fischer: „Ohne Patente sind wir verloren“

Mehr als 1.100 Patente und Gebrauchsmuster hat Fischer angemeldet. Und er weiß, wie essentiell Patentanmeldungen für seinen Erfolg sind. „Wir hätten weltweit sofort Nachahmer für unsere Produkte gefunden. Das heißt, wir hätten die Anfangsarbeit gemacht, andere das Geschäft. Daher haben wir immer zuerst das Patent angemeldet. Normalerweise erfährt von mir niemand die neuesten Ideen, bevor ich sie nicht beim Patentamt angemeldet habe. Nicht einmal in der eigenen Firma. Ich wusste immer: Ohne Patente sind wir verloren!“

Der 94-jährige Artur Fischer nahm in Berlin sichtlich gerührt den Europäischen Erfinderpreis für sein Lebenswerk entgegen: „Ich betrachte meine Tätigkeit als Geschenk Gottes. Mein ganzes Leben habe ich als Geschenk betrachtet, weil es wunderschön ist, zu erfinden.“ Es war der emotionale Höhepunkt einer beeindruckenden Gala, im Rahmen derer die Europäischen „Oscars“ für technologische Innovationen feierlich überreicht wurden.

Hinweis an die Redaktionen:
Verfügbarkeit von AV und Bildmaterial am 17. Juni

Das EPA bietet ab 11 Uhr einen Live Stream der Gala auf seiner Webseite www.epo.org .

Benutzer von Samsung- und Toshiba-Smart-TV-Geräten können die Gala live ab 11 Uhr und später On-Demand über die „Innovation TV“ Smart-TV-App des Europäischen Patentamts verfolgen.

Das EPA stellt auf www.hellosports.com AV-Material in SD-Qualität von der Gala und den Gewinnern auf wie folgt zur Verfügung:

14.15 Uhr: Preisverleihung in den verschiedenen Kategorien – Rohschnitt
15.15 Uhr: Kurzinterviews mit den Gewinnern (Englisch, Fischer in Deutsch)
16.45 Uhr: Highlights-Video „Best of the 2014 Award“ (D/E/F)

Druckfähiges Fotomaterial von der Gala wird ab 11.30 Uhr fortlaufend eingestellt auf:
www.epo.org/media-inventor-de

Weiteres AV-Bild und Textmaterial über alle 15 Finalisten finden Sie auf
www.epo.org/news-issues/press/inventoraward_de.html

Pressekontakt:
Oswald Schröder
Sprecher/Projektmanager
Tel. +49 (0)89 2399 1800
mobil: +40 (0)163 8399 668
oschroeder@epo.org

Rainer Osterwalder
Stv. Pressesprecher
Tel. +49 (0)89 2399 1820
rosterwalder@epo.org

Bernd Münchinger
echolot pr
Tel. + 49 (0) 711 99014-80
muenchinger@echolot-pr.de

Aussender: European Patent Office / Europäisches Patentamt
Ansprechpartner: Rainer Osterwalder
E-Mail: rosterwalder@epo.org
Tel.: +49 (0)89 2399 1820
Website: www.epo.org

Quelle: www.pressetext.com/news/20140617020
PDF: www.pressetext.com/news/media/20140617020

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