Wer zuerst lacht, wird meist nicht namentlich genannt

ANZEIGE: Home » Inhalt » Archivierte Beiträge » Beiträge aus 2012 » Wer zuerst lacht, wird meist nicht namentlich genannt

Eine Comedy Welle ist die letzten Jahre über uns geschwappt, sie war so groß, dass sich viele an ihr verschluckt haben. Ob Mario Barth oder Anke Engelke, Sechserpack oder Die ZDF Heute Show. Nun haben die meisten Zuschauer sicherlich noch nicht darüber nachgedacht, aber die Schauspieler sind natürlich selten solche Multi-Talente, die sich sowohl ein Format, als auch die Figuren und den Text ausdenken, das müssen sie aber auch nicht, denn dafür gibt es Autoren, das nennt man auch ghostwriting.

Ghostwriting, wie so oft im medialen Bereich ein Begriff aus dem Englischen, bezeichnet den schreibenden Geist. Das heißt er ist  zwar da, aber nicht sichtbar. Ein langjähriges Mitglied der Szene legt seine Hand dafür ins Feuer, dass kein einziger von denen, die „oben“ sind, ihre Texte komplett selbst schreiben, dazu habe er einfach schon zu viel gehört, gelesen und selbst verfasst.

Nun könnte man meinen, dass dieses Faktum zu Streitigkeiten führen könnte. Jedoch ist es genau diese Anonymität, die einige Autoren schätzen. So werden sie für das Stillschweigen sehr gut bezahlt und müssen sich nicht mit den Begleiterscheinungen des Ruhmes herumschlagen. Keine kreischenden Mädchen, kein Telefonterror, keine Fotos der Weihnachtswampe und nur in Unterhose bekleidet beim Zeitungsholen.

Die ZDF Heute-show ist so ziemlich das Beste, was uns derzeit geboten wird, nicht zuletzt dank Martin Sonneborn. England, unangefochtener Comedy-King, hat Sasha Baron Cohen herausgebracht, wohl das anzüglichste, was Ihre Majestät zu bieten hat. Im Unterschied zu den meisten deutschen Komikern ist er ein hoch studierter Mann mit Cambridge Abschluss und diversen Auslandserfahrungen. Seine Abschlussarbeit hat er mit ziemlicher Sicherheit selbst geschrieben, denn schon mit 8 gewann er einen Schreibwettbewerb, der in der Times veröffentlicht wurde. Aber auch hier gibt es Autoren, die sich darum kümmern, das nennt man auch ghostwriting, die akademische Hilfe. Allerdings wird immer eindrücklich darauf hingewiesen, es nicht wie Guttenberg zu machen, sondern den Text lediglich als Leitfaden zu benutzen.

Mehr zum Thema Ghostwriting finden sie hier: gwriters.de/ghostwriter

Autorin: Antje Sachwitz

Die neuesten Beiträge

Menü