Whisky und Whiskey: Nicht nur das „ey“ macht den Unterschied

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Düsseldorf (pts013/31.05.2011/10:30) – Kaum eine Spirituose ist von solch einer herausragenden Vielfalt geprägt wie der Whisk(e)y. Zu puren Geschmackserlebnissen laden nicht nur Destillate aus Schottland ein, sondern auch irische und amerikanische Whiskeys, die in Deutschland immer weiter an Bedeutung gewinnen. Zur diesjährigen ProWein, Internationale Leitmesse für Weine und Spirituosen, präsentierten Ende März in Düsseldorf zahlreiche internationale Hersteller variantenreiche Whisk(e)ys.

Rund sechs Millionen Deutsche sind Whisk(e)y-Liebhaber. 44 Prozent des Gesamtmarktvolumens von rund 56 Millionen Flaschen à 0,7 Liter gehen über den Einzelhandel. Diese 24 Millionen Flaschen teilen sich nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) für das Statistikjahr 2009 wie folgt auf:

  • 10,5 Millionen Flaschen Bourbon/American Whiskey,
  • 9,0 Millionen Flaschen Scotch Whisky und
  • 3,2 Millionen Flaschen „Sonstiger Whisky“ sowie
  • 1,6 Millionen Flaschen Malt Whisky.

Der aktuelle Whisk(e)y-Absatz im Jahr 2010 erweist sich nach Bekunden des BSI als relativ stabil, wobei Bourbon-, American- und „Sonstiger Whisky“ (worunter auch die irischen Whiskeys fallen) jeweils ein leichtes Wachstum zeigen. Unter den schottischen Whiskys finden sich besonders viele Spezialitäten, was vor allem auf die Malts zurückzuführen ist.

Was verbirgt sich in einem Malt, verglichen mit einem klassischen Scotch? Ein Malt entsteht ausschließlich aus gemälzter Gerste und anschließender zweifacher Destillation in den speziellen Brennblasen (Pott Stills). Mälzen bedeutet: Gequollene und gekeimte Gerste wird im Trockenraum („Malzdarre“) getrocknet. In Schottland geschieht dies über schwelendem Torffeuer, dessen Rauch in die gemälzte Gerste dringt. Andere Scotch-Whiskys sind entweder Single Grains – gebrannt aus reinem, nicht gemälztem Getreide – oder sind als Blended Whiskys aus Malts und Grains verschnitten. Im so genannten Pure Malt vereinigen sich mehrere verschiedene Malts.

Als qualitative Steigerung gelten Malts, die nur aus einem einzigen Fass einer Brennerei in die Flasche kommen – Single Malts. Die Spitze erklommen haben Vintage Malts als Single Malts eines einzigen Jahrgangs. Aroma und Geschmack werden wesentlich vom Standort der Brennerei in den unterschiedlichen Regionen Schottlands sowie vom Klima und der Luft beeinflusst. Von den Lowlands im südlichen Teil kommen sanfte, manchmal auch leicht trockene Malts. Die Islay-Inseln liefern torfig-rauchige Malts. Weiter oben nordwestlich liegen die Skye-Inseln mit kräftigen, bukettreichen Malts. Hoch im Norden liefern die Orkney-Inseln rauchig-süßliche, weiche und geschmeidige Malts. Die meisten Malts stammen aus dem Herzen Schottlands, den Highlands. In den West Highlands sind sie eher sanft, in der Mitte leicht, fruchtig und süß, und in der Region Speyside malzig-rauchig.

Malts nehmen meist Geschmack und Farbe der Fässer an, in denen sie mindestens drei Jahre lang lagern – sei es in französischer Eiche oder in Fässern, in den zuvor amerikanischer Bourbon, Portwein, Sherry und sogar Rum ausgebaut wurden. Der Unterschied zu den irischen Whiskeys, darunter diversen Malts, liegt nicht alleine in der Schreibweise mit „ey“, sondern vor allem darin, dass der Rohstoff Gerstenmalz nicht über Torffeuer gedarrt wird. Außerdem sind alle irischen Whiskeys grundsätzlich dreifach destilliert.

Unter den amerikanischen Whiskeys, die ebenfalls mit „ey“ geschrieben werden, bieten die Kentucky Straight Bourbons die größte Auswahl. Darüber hinaus prägen Spezialitäten aus Tennessee den „American Way of Whiskey“. Bourbon steht heute als Synonym für US-Whiskeys. Das zweifache Destillat entstammt einer Maische aus mindestens 51 und höchstens 80 Prozent Mais, ergänzt um fünf bis 15 Prozent Gerstenmalz und Roggen. Einige Hersteller ersetzen Roggen durch Weizen. Üblicherweise kommt bei der Herstellung das „sour-mash“-Verfahren zum Einsatz: Der Maische wird ein Teil des Rückstandes der letzten Destillation zugesetzt, was die erwünschten Hefebakterien nicht abtötet und so den Charakter des Whiskeys von Maische zu Maische weitergibt. Das frische, verdünnte Destillat reift in neuen, innen ausgekohlten Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Dieses Ausbrennen der Fässer verleiht dem Bourbon sein typisches Aroma, das an Vanille und Karamell erinnert.

Ist der Bourbon weniger als vier Jahre im Fass gereift, muss sein Alter auf dem Etikett angegeben werden; die meisten Bourbons sind zwischen vier und sechs Jahre alt. Die Tennessee-Whiskeys unterscheiden sich von den Bourbons insbesondere durch das „Charcoal-Mellowing“-Verfahren: Hierbei tropft der frisch destillierte Whiskey langsam durch eine gut drei Meter dicke Holzkohleschicht, die allzu kräftige Aromen herausfiltert und zu einem weichen, aber dennoch rauchigen Geschmackserlebnis führt. Die Variante „Single Barrel“ wird aus 160 Liter-Fässern direkt abgefüllt.

Über die ProWein:
Vom 27. bis 29. März präsentierten sich zur internationalen Leitmesse ProWein in Düsseldorf mehr als 3.600 Aussteller aus rund 50 Ländern. Dies entsprach einem Zuwachs von rund 200 Anbietern im Vergleich zur Vorveranstaltung. Dabei waren erneut alle international relevanten Anbaunationen aus Europa und Übersee vertreten, aber auch „exotische“ Länder wie Brasilien, Japan und Indien. Dieses einzigartig umfassend internationale Angebot nutzten mehr als 39.000 Fachbesucher aus Handel und Gastronomie aller wichtigen europäischen Märkte ebenso wie aus Nordamerika und Asien. Damit verzeichnete die reine Fachmesse 2011 einen Besucherzuwachs von 7 Prozent. Die kommende ProWein findet vom 2. bis 4. März 2012 in Düsseldorf statt, Info: www.prowein.de .

Aussender: Messe Düsseldorf GmbH
Ansprechpartner: Corinna Kuhn
E-Mail: KuhnC@messe-duesseldorf.de
Tel.: +49 (0) 211/4560-598
Website: www.prowein.de

Quelle: www.pressetext.com/news/20110531013
Fotos: www.pressetext.com/news/media/20110531013

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